Turniere mit zwei Durchgängen (außer der 1. Durchgang ist eine Qualifikationsrunde) bringen besondere Herausforderungen mit sich was Movements angeht, denn Paare sollen sich nicht zweimal treffen.
Typischerweise teilt man das Feld in zwei Gruppen auf, die im 1. Durchgang gegeneinander spielen (Mitchell) und im 2. Durchgang untereinander (Howell). Allerdings klappt das nicht bei jeder Tischzahl reibungslos.
Im Folgenden werden die Möglichkeiten auf Basis eines Turniers mit zwei Durchgängen von jeweils 11 Runden aufgelistet.
Bei 11 Tischen (22 Paare) können 21 Runden gespielt werden. Bei weniger Tischen wird die Mindestzahl von 40 Boards nicht erreicht, da sollte man dann drei Boards pro Runde spielen.
Im 1. Durchgang wird ein Mitchellturnier an 11 Tischen gespielt, wobei die erste Runde weggelassen wird. Somit hat dieser Durchgang nur 10 Runden. Im 2. Durchgang wird dann in zwei Gruppen Howell an 5½ Tischen gespielt, wobei die beiden halben Tischen gegeneinander spielen. Das sind genau die Paare, die sonst in der ersten Mitchellrunde gegeneinander gespielt hätten. Am Ende haben dann alle gegeneinander gespielt. Dieses Movement nennt sich auch Interwoven Howell und kommt bei zwei Howellgruppen mit einem Boardsatz aus.
Hier spielt man 12 Tische Mitchell (mit Hammelsprung also 11 Runden), und dann zwei Howellgruppen mit jeweils 6 Tischen. Für den 1. Durchgang werden die Boards 1 - 24 einmal benötigt, für den 2. Durchgang werden die Boards 1 - 22 zweimal benötigt.
Jetzt hat man ein Problem, denn das Mitchell lässt sich zwar beliebig verlängern, aber benötigt immer mehr Boardgruppen. Bei 16 Tischen würden Board 1 - 32 im Spiel sein, aber jedes Paar spielt nur 22 davon. Das verletzt das Prinzip, dass alle Paare möglichst alle Boards spielen sollen.
Die Lösung ist das Web Mitchell Movement. Dazu braucht man bei gerader Tischzahl einen 2. Boardsatz, bei 13 Tischen braucht man eine Boardgruppe ein drittes Mal, bei 15 Tischen braucht man drei Boardgruppen ein drittes Mal. Im 2. Durchgang wird nach wie vor Howell gespielt.
Diese Tischzahlen sind einfach, denn jetzt sind genügend Paare da, um schon im 1. Durchgang eine Howellgruppe und eine Mitchellgruppe zu bilden. In beiden Durchgängen wird also an 11 Tischen Mitchell und an 6 - 9 Tischen Howell gespielt.
21 Tische ist problematisch, denn mit 10 Tischen und 11 Runden müssen zwei Tische im Austausch spielen. Dieses Movement kann man spielen, wenn man drei Boardsätze hat.
Wenn man aber in beiden Durchgängen eine extra Boardgruppe einsetzt (B = 12), gibt es zwei Möglichkeiten, mit zwei Boardsästzen auszukommen, entweder 12 + 9 Tische oder 11 + 10 Tische.
Bei 12 + 9 Tischen spielt man in beiden Durchgägnen ein Mitchell an 12 Tischen mit Hammelsprung, und ein ¾-Howell an 9 Tischen mit 12 Runden (S = 6) wobei jeweils die letzte Runde weggelassen wird). Die Paare werden auf drei 12er Gruppen und einer 6er Gruppe (die Howell-Sitztische) aufgeteilt. Im 2. Durchgang wechseln zwei 12er Gruppen den Platz im Movement.
Bei 11 + 10 Tischen spielt man ein Double Hesitation Mitchell an 10 Tischen (R = 11, B = 12) und ein Hesitation Mitchell an 11 Tischen (ebenfalls R = 12). Die 12. Runde wird nicht gespielt. Im zweiten Durchgang wechseln die Laufpaare die Abteilung.
Ab jetzt gibt es genügend Tische damit keine Probleme mehr entstehen. Bei 22 Tischen gibt es zwei volle Mitchellgruppen und bei noch mehr Tische eine Mitchellgruppe und zwei Howellgruppen.